Pressemitteilung der IE.F zum Google-Android-Verfahren

Clark Parsons, 20.04.2016

Internet Economy Foundation begrüßt Google-Android-Verfahren als wichtigen Schritt für fairen Wettbewerb.

Die Internet Economy Foundation (IE.F) begrüßt das heutige Statement of Objections der Europäischen Kommission zu Vorinstallationen und vertikalen Verknüpfungen des Android Betriebssystems von Google als einen wichtigen Schritt, um fairen Wettbewerb in der Internet- und Digitalwirtschaft herzustellen.

Ralph Dommermuth, Vorsitzender des IE.F Stiftungsrats, erklärt: „Dies ist ein wegweisendes Zeichen aus Brüssel. Um europäischen Firmen eine echte Chance im digitalen Wettbewerb zu eröffnen, muss endlich verhindert werden, dass – in der Regel in den USA ansässige – Betreiber marktbeherrschender Plattformen den Wettbewerb einschränken und ihre eigenen Produkte nach Belieben bevorzugen.“

Gemäß der Studie „Deutschland digital – Sieben Schritte in die Zukunft“, die die IE.F gemeinsam mit Roland Berger erstellt und anlässlich Ihrer Gründung vorgestellt hat, ist die Sicherstellung von fairen Wettbewerbschancen auf marktbeherrschenden Plattformen – vor allem Betriebssystemen – unerlässlich für eine zukunftsfähige europäische Digitalwirtschaft. Die Installations- und Verknüpfungspraxis von Google wird hier bereits als kritisches Beispiel angeführt.

Eine ähnliche Praxis wurde Microsoft bereits bei der Kopplung des Betriebssystems Windows und dem eigenen Browser Internet Explorer untersagt. Dazu bemerkt Clark Parsons, Geschäftsführer der IE.F: „Der Fall Internet Explorer von Microsoft hat bereits 2009 gezeigt, wie wichtig die Neutralität von Betriebssystemen für die Industrie ist. Durch das damalige Eingreifen der Wettbewerbsbehörden hat sich der Markanteil des Internet Explorers von 90 % auf 15% reduziert. Daran wird deutlich, wie sehr der Internet Explorer vorher von Microsofts Marktstellung profitiert hat. Das laufende Verfahren gegen Google ist ein wichtiger Schritt für einen fairen Wettbewerb der App- und Big Data Anbieter in Europa.“

Beide Verfahren zeigen, dass eine grundsätzliche Modernisierung des Wettbewerbsrechts auf europäischer Ebene bald erfolgen sollte, um den rasanten Marktprozessen im Internet gerecht zu werden.

Nähere Informationen und die neue Studie finden Sie hier.

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